Warum ist eine Abendroutine mit Kindern eigentlich so wichtig? Für uns Große sind diese wiederkehrenden Handlungen eher lästig und monoton, doch für Kinder bieten sie feste Ankerpunkte im Alltag. Es gibt kein Rezept für die perfekte Abendroutine, aber es gibt einige Dinge, die in jeder Routine enthalten sein sollten. In diesem Artikel erfährst du, warum insbesondere Abendroutinen so wichtig für dein Kind sind, wie du Routinen einführst und welche Abendroutinen mit Kindern am beliebtesten sind.

Wie wichtig ist eine Abendroutine für Kinder?

Es ist wichtig, dass Kinder eine feste Abendroutine haben, um ihnen einen sicheren und geordneten Tagesablauf zu bieten. Eine Abendroutine hilft deinem Kind, sich zu entspannen, auf die Nacht vorzubereiten und gut einzuschlafen. Besonders für Kinder ab 4 Jahren ist es wichtig, dass sie lernen, ihren Tagesablauf selbstständig zu strukturieren.

Drei wesentliche Funktionen werden Ritualen und Routinen zugeschrieben
  • Ständige Wiederholungen bieten deinem Kind Sicherheit.
  • Mit einem Fahrplan, kann sich dein Kind besser orientieren, da es die täglichen Abläufe kennt. Vertrautes reduziert Ängste und Unsicherheiten.
  • Gemeinsame Rituale stärken das Wir-Gefühl. Es ist euer Moment, euer Ding.

Rituale nützen übrigens nicht nur deinem Kind, sondern auch dir als Elternteil. Sind die alltäglichen Abläufe einmal gesetzt, müssen sie nicht jedes Mal neu verhandelt werden. Doch auch Rituale wandeln sich und es ist in Ordnung Dinge loszulassen und Neues auszuprobieren.

Rituale und Routinen – tägliche Ankerpunkte für dein Kind

Das Abendritual gehört zu den wichtigen Ritualen des Tages. Es ist der Moment, um langsam zur Ruhe zu kommen und bereitet dein Kind auf das Zubettgehen und Einschlafen vor. Ein abendliches Ritual zu befolgen, kann Kindern auch dabei helfen, positive Gewohnheiten zu entwickeln, die ein Leben lang anhalten. Dabei hat jede Familie ihre eigenen Rituale und Abläufe: Abend essen, Zähne putzen, Sandmann schauen, noch eine Gute-Nacht-Geschichte und dann wird das Licht ausgemacht. 

Und auch wenn nicht jeder Abend gleich gut gelaunt abläuft, ist es wichtig den Ablauf jeden Abend zu wiederholen. Was für dich vielleicht monoton und langweilig erscheint, bringt deinem Kind Sicherheit und Orientierung. Es weiß, was noch kommt und kann sich darauf verlassen. Dabei ändern sich Rituale und Routinen über die Jahre und nicht jedes Ritual ist für jedes Kind geeignet. Es ist also völlig in Ordnung, Dinge zu ändern, wenn sie nicht mehr in euer Leben passen.

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Das Achtsamkeitstagebuch für Kinder ab 4 Jahren. Als perfekte Ergänzung zum Abendritual unterstützt es dein Kind, sich den schönsten Moment des Tages herauszusuchen und täglich im Schöne-Momente-Glas aufzuschreiben.

Wie mit der Abendroutine beginnen?

Es ist wichtig, dass du ein Ritual für dein Kind einführst, um sicherzustellen, dass es genug Schlaf bekommt. Das hilft ihnen auch, gesund und glücklich zu bleiben. Manchmal fällt es schwer, ein Bettzeit-Ritual für Kinder einzuführen. Hier sind einige Tipps, um dir den Start zu erleichtern:

5 Tipps zum Einführen von neuen Ritualen
  • Beginne damit, dass du jeden Tag die gleiche Zeit zum Schlafengehen festlegst, damit dein Kind weiß, wann es Zeit fürs Bett ist.
  • Führe maximal zwei neue Rituale gleichzeitig ein, damit ihr am Ball bleibt.
  • Kündige diese nicht groß an. Fragt dein Kind nach, sollst du natürlich antworten. Die Kleinen verstehen schon mehr, als wir manchmal glauben.
  • Hole alle wichtigen Parteien (wie z.B. Papa, Oma, Opa oder die großen Geschwister), die mit dem Ritual etwas zu tun haben ins Boot. Wissen alle Bescheid, fällt das Durchhalten leichter.
  • Setze dein Kind und dich nicht unter Druck, manche Rituale fügen sich schnell in den Alltag ein, manche benötigen länger. Und wenn es partout nicht klappt, dann versucht etwas anderes. Es gibt kein richtig oder falsch.

Wenn dein Kind vor dem Schlafengehen die gleiche Routine einhält, weiß es, was als Nächstes kommt, und kann leichter einschlafen. Man sagt, neue Gewohnheiten benötigen mindestens zwei Monate, um sich in unseren Köpfen zu verankern. Ein wenig ist es abhängig vom Menschentypen, doch auf jeden Fall solltet ihr euch auf diese acht Wochen einstellen.

Um das Einführen der neuen Routinen zu unterstützen, hilft es das Erreichte zu visualisieren. Das geht ganz einfach mit einer Art »Wochen-Stundenplan« aus der Schulzeit. Dort trägst du die entsprechenden Wochennummern, die neuen (und auch alten) Abendroutinen ein. Und am Ende einer Woche den Punktestand ein. Für jede erfüllte Abendroutine gibt es einen Punkt.

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Idee: Wochenplan für eure Abendroutine

Beliebte Abendroutinen mit Kindern

Hier sind einige Ideen, die in ihr in eure Abendroutine integrieren könnt. Ermögliche deinem Kind auch, seine eigene Routine mit kleinen Aufgaben einzurichten, z. B. zu wählen, was es vor dem Schlafengehen lesen oder anziehen möchte. Das stärkt das Selbstbewusstsein deines Kindes und die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen. 

Ideen für wundervolle Abendrituale
  • Märchen und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen
  • Sandmännchen schauen
  • Anziehsachen für den nächsten Tag herauslegen
  • Massieren, Kuscheln oder Wiegen - die schönste Zeit des Abends
  • Schlaflied singen oder das aktuelle Lieblingslied zusammen singen
  • Reflexion des Tages: Was war dein schönster Moment heute?
  • Meditation
  • Traumreisen/ Fantasiereisen durchführen
  • Podcast oder Hörspiel hören
Vorlesen: verbindet und bildet

»Es war einmal ...«, so oder so ähnlich fangen Märchen und Gute-Nacht-Geschichten an und verzaubern uns mit ihren Geheimnissen und Abenteuern. In vielen Familien ist das allabendliche Vorlesen ein absolutes Muss und ohne die aktuelle Lieblingsgeschichte ist an Schlaf kaum zu denken. Das gemeinsame Abendritual fördert nicht nur die Sprach- und Wortschatzbildung, sondern auch die Kreativität und Fantasie deines Kindes. Letzteres kannst du am besten durch frei erzählte Geschichten unterstützen. 

Podcast oder Hörspiel hören

Ist dein Kind schon größer, kann es auch Hörspiele oder Märchen-Podcasts zum Einschlafen hören. Gerade in den letzten Jahren hat sich bei den Kinder-Podcasts einiges getan. Bei Apple Podcast, Spotify oder anderen Podcast-Anbietern, findet ihr überall kostenlose Möglichkeiten, um den Hunger nach Märchen und Abenteuern zu stillen. 

Sandmännchen schauen

Das kleine Männchen mit dem Spitzbart und den treuen Augen begleitete schon mich damals jeden Abend in den Schlaf. Auch heute ist es in vielen Familien ein fester Bestandteil des Abendprogramms. »Erst noch das Sandmännchen und dann ab ins Bett.«

Schönste Momente des Tages besprechen

Was für wundervolle Dinge erlebt dein Kind an einem Tag? Vielleicht hat dein Sonnenschein auf dem Heimweg eine Schnecke entdeckt, eine neue Freundin gefunden, sich in der Klasse gemeldet und und und. Diese tollen Momente könnt ihr am Abend gemeinsam noch einmal erleben. Die kleine Frage: »Was war dein schönster Moment heute?« ermöglicht deinem Kind von seinem Tag zu erzählen und lässt dich, die Welt aus den Augen deines Kindes zusehen. Weiterhin stärkt dieses Ritual die Bindung zwischen euch, denn dein Kind lernt, dass es sich dir anvertrauen kann.

Anziehsachen für den nächsten Tag herauslegen

Wie sagte Mama früher immer »Hast du deine Sachen für morgen schon rausgelegt?« Ach, was fand ich das nervig und habe überhaupt nicht verstanden, wozu dies nun sinnvoll sei. Letztendlich spart es doch eine Menge Zeit am nächsten Morgen und nimmt dir und deinem Kind eine weitere Entscheidung ab. Ihr könnt euch ruhig am Abend vorher überlegen, ob die Ballerinas zur gepunkteten Strumpfhose passen und ob das Superman-Kostüm wirklich in den Kindergarten gehört. Natürlich wird es Phasen geben, da klappt das nicht. Doch »Versuch macht klug.« auch wieder so ein Spruch meiner Mama.

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Das Achtsamkeitstagebuch für Kinder ab 4 Jahren. Als perfekte Ergänzung zum Abendritual unterstützt es dein Kind, sich den schönsten Moment des Tages herauszusuchen und täglich im Schöne-Momente-Glas aufzuschreiben.

Fazit: Abendroutinen sind für Kinder sehr wichtig und können auf viele verschiedene Arten gestaltet werden.

Ein regelmäßiges Abendritual mit deinen Kindern schafft Orientierung und Sicherheit und bietet einen festen Rahmen, in dem dein Kind sein Tag beenden kann. Durch ein abendliches Ritual können positiven Gewohnheiten entwickelt und Ängste reduziert werden. Eine gute Abendroutine besteht daher aus drei Teilen: 1) Entspannung, 2) Schlafvorbereitung und 3) Routinen für den nächsten Tag. Die Entspannungsobjekte helfen deinem Kind, den Kopf freizubekommen und den Tag abzuschließen. Die Schlafvorbereitung hilft dabei, seine Gedanken an den nächsten Tag zu richten und sich darauf vorzubereiten. Die Routinen für den nächsten Tag helfen deinem Kind dabei, den Start in den neuen Tag zu vereinfachen.

Wie sieht euer Abendritual aus?

Wie sieht deine/eure Abendroutine aus? Lass es mich wissen und schreibe es in die Kommentare.

Hallo, ich bin Anne.

Ich bin Gründerin, Podcasterin und eine absolute Märchentante und lebe zusammen mit meinem Mann im wunderschönen Hamburg.

Meine Mission ist es, Kindern zu zeigen, wie sie das Glück in den kleinen Dingen finden. Wie sie ihren Tag bewusst abschließen können, somit entspannter einschlafen und gestärkt in den neuen Tag starten.

Mein Motto: Entspannt in den Schlaf, stark ins Leben!

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